Seit wann bist Du im Laue Team und wie bist Du zu uns gekommen?
Ich bin jetzt schon seit 33 Jahren bei Laue und wurde am 4. September 1984 eingestellt. Erst habe ich überhaupt nicht damit gerechnet. Meine Mutter kannte Grete Laue bereits von früher. Wir waren mal bei ihr im Laden und ich trug an dem Tag einen großen schwarzen Hut mit einer Krempe. Das muss sie beeindruckt haben, denn eines Tages kam plötzlich ein Anruf von Grete Laue. Ich meldete mich mit meinem Namen und fragte, ob ich irgendwie helfen kann. Sie sagte dann ganz einfach: „Ja, ich möchte, dass Sie bei uns arbeiten.“ Worauf ich erstmal antwortete, dass ich das gar nicht kann. Aber sie blieb dabei und ich sollte gleich zum Vorstellungsgespräch vorbeikommen. Ich war sehr aufgeregt und bin in meiner Jeans losgefahren. Noch am selben Tag sollte ich nachmittags wiederkommen, gerne im Rock und Bluse. Ich wusste damals gar nicht, ob ich so etwas habe, fand dann aber zu Hause noch einen kobaltblauen Rock und eine weiße Bluse und bin wieder zu Laue gefahren. Mit hochrotem Kopf bediente ich an diesem Tag vier Kunden und konnte allen etwas verkaufen, was mich sehr glücklich machte.
Seitdem habe ich hier fast jeden Umbau mitgemacht und das dazugehörige Richtfest mitgefeiert. Wir wurden auch immer kulinarisch bestens versorgt, haben getanzt, viel gelacht und einfach nur Spaß gehabt. Es war jedes Mal ein schönes Erlebnis.
Was waren Deine Aufgaben damals und welche sind es heute?
Als ich anfing war ich voller Elan und habe so ziemlich alles gemacht. Ich habe Pakete gepackt und mit meinem kleinen Kadett die riesengroßen Pakete zur Post hin und hergefahren, denn damals wurden die Pakete noch nicht wie heute zugestellt oder abgeholt. Dann habe ich die Pakete ausgepackt, die Ware aufgehängt, im Laden bedient und somit alles gemacht, was gerade anfiel. Später hatten wir auch einige Sonderangebote bei uns im Laden und ich kam auf die Idee, einfach mal zwei Körbe voll zu packen und mit nach Offenbüttel zunehmen. Dort habe ich die Kleidung auf Ständer gehängt und anschließend meinen Freundinnen Bescheid gegeben. Da ich die Sonderangebote täglich im Laden sah, konnte ich auch ungefähr einschätzen, was ihnen passen und gefallen könnte. Somit kam dann ein fröhlicher Hausverkauf zustande.
Heute bin ich ja eigentlich schon Rentnerin, helfe aber nach wie vor gern bei Laue aus. Samstags bin ich fast immer hier und wochentags arbeite ich, wenn ich gebraucht werde. Mein Vater wollte damals, dass ich auch Plattdeutsch lerne, auch wenn ich dazu überhaupt keine Lust hatte. Heute bin ich ihm sehr dankbar dafür, denn wenn ich Kunden habe, die Plattdeutsch sprechen, ist der Bann ganz schnell gebrochen und ich kann richtig loslegen.
Was hast Du ursprünglich gelernt?
Ich habe Hauswirtschaft gelernt und wollte immer gern in einem Arzthaushalt in der Stadt arbeiten. Ich bin ja auf dem Land groß geworden und es zog mich in die Stadt, um Geld zu verdienen. Aber mein Vater wollte das nicht und ich sollte stattdessen auf unserem Hof arbeiten. Später habe ich geheiratet und bekam dann auch zwei Kinder.
Was zeichnet Laue für Dich aus?
Ich halte mich selbst für eine sehr ehrliche Person, die auch gern ihre Meinung klar äußert. Deshalb schätze ich es sehr, dass ich hier auch das Gefühl haben kann, dass wir miteinander und nicht gegeneinander arbeiten. Auch wenn ich schon um einiges älter bin als die restlichen Kollegen, freue ich mich, wenn ich samstags hierher komme und von den Kollegen mit einer Umarmung herzlich begrüßt werde. Sie freuen sich wirklich, wenn sie mich sehen und Aufrichtigkeit ist schon immer sehr wichtig für mich. Außerdem freue ich mich sehr, wenn ich gebraucht werde. Ich lasse dann auch alles stehen und liegen und fahre mit großer Freude zu Laue. Wenn die Tür vorn aufgeht und ich reingehe und wieder mit Kunden zu tun haben kann, aber auch meine Chefin oder Henning sehe und alle mich mit einem fröhlichen Hallo begrüßen, dann finde ich das ganz toll.
Kannst Du Dich an ein besonderes Kundenerlebnis erinnern?
Ja, ich hatte mal zwei Kundinnen, die heiraten wollten. Für mich damals eine echte Überraschung und Herausforderung, weil ich bis zu diesem Zeitpunkt noch nie davon gehört hatte, dass auch zwei Frauen heiraten können. Hinzu kam, dass beide in Weiß heiraten wollten. Wir haben das aber gut hinbekommen und haben auch heute noch Kontakt miteinander.
Was machst Du, wenn Du mal nicht arbeitest?
Ich bin zur Zeit als Begleitperson für meine Enkelin eingetragen. Sie ist 17 Jahre alt und hat ihren Führerschein gemacht. Da sie bald 18 ist, ist diese Zeit aber dann leider auch schon wieder vorbei. Außerdem walke ich unheimlich gern, kümmere mich um mein Haus und halte mich mit Radfahren in Bewegung.
Hast Du einen großen Traum, den Du Dir noch erfüllen möchtest?
Ja, ich möchte unbedingt noch mein 35jähriges Jubiläum bei Laue schaffen und hoffe, dass ich gesund bleibe und das erreichen kann.
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